Wenn Babys alles in den Mund nehmen

Die orale Phase ist ein wichtiger Teil der Entwicklung deines Babys.

Babys erforschen ihre Welt unter anderem dadurch, dass sie alles in den Mund nehmen. Das fängt bereits im Mutterleib mit den eigenen Fingern an. Die sogenannte orale Phase durchläuft jedes Kind. Doch wozu ist sie gut? Und gibt es Dinge, auf die du achten musst, wenn dein Baby alles in den Mund steckt?

Viele Eltern werden nervös, wenn ihre Kinder alles, was sie zu greifen bekommen, in den Mund stecken. Groß sind die Bedenken, das Baby könnte etwas verschlucken. Auch hinsichtlich der Hygiene gibt es einige Fragen. Doch die orale Phase ist ein wahrer Meilenstein im Entwicklungsprozess des kleinen Menschen.

Die orale Phase: Ein Überblick

Mit etwa drei Monatenbeginnt die orale Phase deines Babys. Denn nun werden Bewegungsabläufe gezielter, Hände und Füße können ebenso wie gegriffene Gegenstände zum Mund geführt und durch ihn untersucht werden. Lecken, Nuckeln, Saugen – bis zum fünften Lebensmonat perfektioniert dein Baby dieses Erforschungsprogramm. Kein Wunder, denn der Tastsinn über den Mund ist in dieser Zeit besser entwickelt als der Sehsinn. An kaum einer anderen Stelle des Körpers kommen so viele Nervenenden pro Quadratmillimeter zusammen wie im Mund und an der Zunge. Nur durch das orale Erkunden kann dein Kind sich also ein genaueres Bild von seinem Körper und Gegenständen machen. Im Mund werden Oberflächen untersucht, Konsistenzen geprüft und auch der Geschmack erforscht.

Bis zum neunten Lebensmonat verfeinert dein Baby diesen Vorgang insoweit, als dass nun sogar mit dem sogenannten Pinzettengriff – also nur mit Daumen und Zeigefinger – nach Gegenständen gegriffen werden kann. Die Entwicklung der Feinmotorik spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie wird durch das wiederholte Greifen von Dingen unermüdlich trainiert. Die verschiedenen Bewegungen im Mund bereiten es zudem optimal auf das Essen fester Nahrung vor, denn dadurch wird die Koordination von Lippen-,  Zungen- und Kieferbewegungen trainiert. Auch für die Sprachentwicklung ist dies eine gute Übung.

Mit ungefähr eineinhalb bis zwei Jahren ist die orale Phase zu Ende und dein Kind hat gelernt, dass es sich auch auf seine anderen Sinne verlassen kann, wenn es um die Erforschung seiner Umwelt geht.

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